Dienstag, 24. Januar 2012

Ciudades colombianas, y otras cosas peligrosas

Kolumbianische Städte, und andere gefährliche Sachen
Unsere Reiseroute in der Luft und zu Land. In Bogotá holen uns unsere Freunde vom Flughafen ab. Nach zwei Tagen dort fahren wir nach San Gil zwischen Bogotá (BOG) und Bucaramanga (BGA), wo wir wiederum zwei Tage später einen Flug nach Medellín (EOH) nehmen und von dort nach einer Nacht nach Capurganá (CPB) fliegen, das an der kolumbianisch-panamaischen Grenze liegt.
Wir übernachten bei Michael zu Hause. Ihn und sieben weitere Kolumbianer hatten Dunja und ich im März 2011 in Barcelona kennengelernt und ihnen versprochen, sie wieder zu treffen, sobald wir nach Kolumbien kämen. 8 Monate später ist es so weit.
Am nächsten Morgen gehen wir mit David durch die Innenstadt Bogotás. Wie in Chile gab es auch hier Studentenproteste, die auch vor der Zeitung El Tiempo (Die Zeit) nicht halt machten, wie man an den Farbbeuteln sieht. Die Zeitung gehört zu einem Teil dem Bruder des Präsidenten.
Auf der Suche nach einer Hängematte für Dunja finden wir allerlei unnütze artesanía (Kunsthandwerk).
Zum Mittagessen gibt es die für Bogotá typische und unglaublich leckere Suppe ajiaco, die mit Avocado, Kapern und Sahne serviert wird.
Mein Nachtisch: ein Mangocrêpe bei Crepes y Waffles. Sooo lecker!
Die engen Gassen im Zentrum Bogotás. Ich bin ja Sachen Kolumbien und Gefahr ein gebranntes Kind - wen der Hintergrund interessiert, dem empfehle ich den Anfang dieses Textes, den ich im Februar 2010 in meinem Kolumbien-Blog veröffentlicht habe. Aber Bogotá erscheint mir wie Cali mittlerweile wie eine normale Großstadt. Klar, aufpassen muss man - aber man fühlt sich in der Innenstadt sicher. Aber Gefahr spürt man auch nicht.
Die Calle 13 ist jetzt die Calle 12B.
Abends besuchen wir den Fruchtsupermarkt Surtifruver de la Sabana. Dort gibt es riesige Guanábanas, ...
Ananas (links: kolumbianische Größe, rechts: deutsche Größe) ...
... und eine 10 Kilo wiegende Wassermelone für sagenhafte 2 Euro! Gekauft.
Abends treffen wir uns dann mit all unseren Freunden im Vorort Chía bei Galápagos, ein Restaurant, das ich zweieinhalb Jahre zuvor zufällig mit Eric gefunden hatte. Steht in keinem Reiseführer und bietet hervorragendes Fleisch!
Wir sind unglaublich glücklich - alle kommen, obwohl wir ihnen erst am Abend zuvor geschrieben haben.
Was für ein schöner Abend!
Am nächsten Morgen verpassen wir auch prompt unseren Bus, der um sechs Uhr ohne uns abfährt. Für 3 Euro pro Person buchen wir das Ticket auf sieben Uhr morgens um und kommen nach den angekündigten fünf Stunden Fahrt um 14 Uhr (merkt ihr was?) in San Gil an. Dort kann man viele Aktivitäten draußen machen.
Zum Beispiel von diesem Turm: Bungee-Jumping.
Woohoo!
Eine geile Erfahrung, sich mit einem Kopfsprung 40 Meter in die Tiefe zu stürzen!
Die Ananas gewinnt im Kuriositätenkabinett des kolumbianischen minimercado.
Am nächsten Tag machen wir mit unserem Hostel eine Tour. Vorbei an einem Papayabaum - die Früchte sind noch grün - ...
... besuchen wir zuerst einmal diese Höhle.
Es gibt dort zwei Sorten Fledermäuse - Blut saugende und vegetarisch lebende.
Wir klettern durch enge (wirklich enge!) Löcher ...
... und Spalten.
Gefährlich? Irgendwo schon.
Sie wohnt hier.
Stalagmiten.
Eine letzte Spalte, bevor ...
... wir uns im Matsch abkühlen.
Anschließend geht es den Canyon hinunter, dem Fluss folgend.
Wir klettern diesen kleinen Wasserfall nach unten.
Der nächste ist ein bisschen größer.
Das geht nur mit Seil.
Links seht ihr unseren hervorragenden Guide Luis.
Es macht einen Heidenspaß!
Unten, heil und gesund.
Auf zum nächsten Wasserfall!
Körperlich herausfordernd, aber toll!
Da sind wir runter!
Unsere kleine Gruppe: ich mit Dunja, Luis' Cousine und ihm selber.
Diese Bäume haben eine Art Parasit, der lianenartige weiße Fäden wachsen lässt.
Klippenspringen! Anfang, ...
... Mitte ...
... und Ende!
Unser Guide gönnt sich den Kopfsprung aus 8-9 Metern Höhe. Aber er macht die Tour ja auch 3-4 Mal pro Woche.
Über Stock und Stein ...
... kommen wir nach sechs Stunden am letzten Wasserfall an. Es ist die beste Tour, die ich je gemacht habe - so herausfordernd, kurzweilig und spaßig!
Eine hormiga culona (Ameise mit großem Hintern) - geröstet und gesalzen eine Spezialiät aus der Region.
Am nächsten Tag verschlafen wir wieder, weil das Hostel uns nicht weckt. Mit einer Stunde Verspätung besteigen wir den Bus nach Bucaramanga. Berg runter, Berg hoch, dann sind wir da - oder auch nicht, plötzlich ist Stau.
30 Minuten vor Abflug kommen wir endlich am Flughafen an. Aber das Flugzeug ist eh verspätet. Mit dem einstündigen Flug für 40 Euro sparen wir uns eine achtstündige Busfahrt, die 20 Euro gekostet hätte.
In Medellín holt uns Mauricio, mein 30-jähriger Gastcousin, vom Flughafen ab und bringt uns zu unserem Hostel. Er ist beschäftigt und so nehmen wir die S-Bahn in die Stadt. Eine S-Bahn! Keine langsamen, engen Busse! So bequem! Und effizient! Und sicher! Und sauber! Medellín ist so toll!
Um die Armenviertel auf den Bergen anzuschließen, gibt es eine Seilbahn dorthin. Also schauen wir uns die Stadt einmal von oben an.
Es geht hoch, runter und wieder hoch.
Früher mussten die Einwohner den Bus nehmen.
Seit vier Jahren gibt es nun die Seilbahn und die Fahrt dauert nur noch 10 Minuten statt zuvor mehr als eine Stunde, wie uns die Frau erzählt, die mit uns in der Kabine sitzt.
Außerdem hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt ...
... und interessante Ausblicke auf die Viertel unter der Seilbahn.
Mit Seilbahn und S-Bahn fahren wir zurück in die Stadt.
Die Haltestange ist ein wenig niedrig gebaut.
Dieses Gebäude steht neben dem Parque de los Pies Descalzos (Barfußpark). Dort gibt es leckere Maiskolben ...
... und anderes Essen, das meist nur so vor Fett trieft.
Wir gehen durch das Stadtzentrum ...
... und finden ein Restaurant mit einer leckeren bandeja paisa (Wurst, Bohnen, Fleisch, Reis, Ei, Maisfladen, Kochbanane). 
Die Restaurants und Bars bekriegen sich akustisch - jeder will, dass seine Musik am lautesten ist.
Abends gibt es wie in Cali auch in Medellín ein alumbrado. Es ist angeblich das Schönste in Kolumbien, außerdem ist es der letzte Tag und so ist scheinbar ganz Medellín auf der beleuchteten Promenade. Das soll mich nicht stören, denn die Stimmung ist super und viele Leute erzeugen Sicherheit. Aber in Medellín habe ich mich eh noch nie unsicher gefühlt.
Gelatina de pata - eine leicht nussig schmeckende, süße und klebrige Paste, die aus dem Kuhfuß gewonnen wird.
Guarapo de caña - handgepresstes Zuckerrohrextrakt mit Limone. Lecker und erfrischend!
Viele Lichter ...
... und bunte Fontänen begleiten uns entlang des alumbrado.
Es ist zwar schon spät, aber es sich unglaublich viele Menschen unterwegs. So laufen wir noch auf den Cerro Nutibara (Nutibara-Hügel), auf dem das pueblito paisa (Paisa-Dörfchen) steht.
Das pueblito ist die Nachbildung eines typischen Dorfes aus der Region Antioquía, deren Bewohner für gewöhnlich paisas genannt werden.
Am nächsten Morgen checken wir unser Gepäck ein. - Wollen Sie nicht lieber jetzt gleich in 20 Minuten fliegen? - Hmm... ja? Nein? Ich lasse mich von Dunja überzeugen, wir bleiben noch bis Mittag und besuchen den botanischen Garten der Stadt, dessen Eintritt frei ist.
Wir sehen Seerosen, ...
... lustige Kakteen ...
... und Schmetterlinge. Die auf dem nächsten Bild sind allerdings alt und schon ein wenig zerfleddert.
Leider müssen wir diese Stadt nach weniger als 24 Stunden schon wieder verlassen. Auch Dunja findet die Stadt wunderschön, mit unglaublich vielen kulturellen Angeboten und dem Gefühl, dass endlich einmal jemand in Kolumbien nachgedacht hat bei der Stadtplanung.
In unserem kleinen Flugzeug sitzen wir direkt hinter dem Cockpit. Es gibt keine Tür und so haben wir freie Sicht. Während die Copilotin irgendetwas auf ihrem Handy spielt, reicht der Kapitän uns seine Karten und zeigt uns aus dem Fenster Berge, Flüsse und Bananenplantagen.
Und da ist auch schon Capurganá und sein Flugplatz. Bereit zur Landung? Dann kommt mit!

Mit Capurganá und zwei Trips nach Panama geht es dann im nächsten Blogeintrag weiter.

1 Kommentar:

  1. Die Landung ist schon beeindruckend - echt klasse.
    Auch deine Beschreibung über Medellin finde ich sehr zutreffend. Kann ich nur bestätigen.
    UV

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